Tipps für die Bewerbung

Die wichtigsten Punkte im Überblick

Voraus­setzungen

Rein rechtlich brauchst du keinen bestimmten Schulabschluss, um eine Ausbildung beginnen zu können. Auch ohne Abschluss kannst du dich für alle Ausbildungsberufe bewerben. In der Praxis gibt es aber bestimmte Durchschnittswerte bei den verschiedenen Ausbildungsberufen. Wir haben dir die Durchschnittswerte bei jeder Ausbildungsbeschreibung hinterlegt. Lass dich davon aber nicht abschrecken, denn es handelt sich hier wirklich nur um einen Durchschnittswert! Die Unternehmen können dich auch interessant finden, wenn du unter oder über dem Durchschnitt liegst. Dein Interesse und deine Berufswahl sollten bei deiner Bewerbung im Fokus stehen.

Orientierungs­möglichkeit durch Praktika

Es kann passieren, dass man sich den Beruf anders vorgestellt hat, als er später in der Ausbildung tatsächlich ist. Deswegen ist es empfehlenswert, vorher ein Praktikum oder mehrere Praktika zu absolvieren. Hierdurch kannst du einem Ausbildungsabbruch durch falsche Vorstellungen vom Beruf vorbeugen.

Du bekommst durch ein Praktikum eine konkrete Vorstellung davon, wie später dein Arbeitsalltag sein wird. Das kannst du in deinen Ferien machen. Viele Schulen bieten aber auch in der 9. oder 10. Klasse Betriebspraktika an. Während der Schulzeit kannst du meist zwei Wochen in einen bestimmten Beruf hineinschnuppern.

Bewirb dich für ein Praktikum und informiere dich so bereits vor Beginn deiner Ausbildung! Überlege dir auch, wie du deine Interessen zum Beruf machen kannst. Lerne deinen Traumberuf näher kennen. Wenn dein Praktikum erfolgreich verläuft, kannst du dir eventuell sogar schon einen Ausbildungsplatz sichern, da das Unternehmen dich bereits kennengelernt hat.

Wann muss ich mich bewerben?

Die Besetzung von Ausbildungsplätzen findet mittlerweile das ganze Jahr über statt. Handelsunternehmen stellen ab Beginn des Jahres, verstärkt im Frühjahr und Sommer, aber für das bereits laufende Ausbildungsjahr auch noch bis weit in den Herbst ein. Du solltest dich aber trotzdem frühzeitig informieren und bewerben. So sind die Erfolgsaussichten, dir einen Ausbildungsplatz in deinem Wunschberuf zu sichern, größer. Das Ausbildungsjahr beginnt immer im Spätsommer, zum 1. August oder 1. September eines jeden Jahres.

Welche Unterlagen werden benötigt?

Du solltest dich frühzeitig erkundigen, welche Vorgaben es für den Bewerbungsprozess gibt. Du wirst bestimmte Bewerbungsunterlagen brauchen und es ist ganz wichtig, dass du die Termine einhältst. Dein Bewerbungsschreiben solltest du persönlich und seriös verfassen. Für eine erfolgreiche Bewerbung empfehlen wir dir:

•          das persönliche Bewerbungsschreiben
•          einen tabellarischen Lebenslauf
•          ggf. ein professionelles Bewerbungsfoto
•          Zeugniskopien/ -scans

(letztes Schuljahres- sowie ggf. letztes Halbjahreszeugnis oder – falls nach Verlassen der allgemeinbildenden Schule eine weiterführende schulische oder berufliche Bildung absolviert wird – auch das Abschlusszeugnis) und

•          alle weiteren Unterlagen, die in der Stellenanzeige verlangt werden.

Tipps für das Anschreiben

Am wichtigsten: Das persönliche Bewerbungsschreiben sollte realistisch und selbstbewusst sein. In der Einleitung solltest du zum Beispiel darauf eingehen, wie du auf die Ausbildungsstelle aufmerksam geworden bist. Hast du darüber in einer Ausschreibung in der Zeitung, in den sozialen Netzwerken, auf der Karriereseite des Unternehmens oder auf einem Stellenportal gelesen? Oder vielleicht von einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin des Unternehmens hiervon erfahren?
Folgende Punkte können dann die mögliche Struktur für den weiteren Verlauf des Anschreibens vorgeben:

•          dein besonderes Interesse an dieser Ausbildungsstelle
•          dein spezielles Interesse an dem ausgewählten Ausbildungsberuf
•          die Qualifikationen, die dich besonders für die angebotene Ausbildungsstelle und den Beruf prädestinieren
•          absolvierte Betriebspraktika (Tipp: Bescheinigungen der Praktikumsbetriebe in den Anhang aufnehmen)
•          berufliche Ziele
•          zu welchem Zeitpunkt die Ausbildung beginnen soll und
•          die Bitte um die Gelegenheit, dich persönlich vorstellen zu dürfen.

Ebenfalls können Angaben über von dir ausgeübte besondere Aktivitäten aufgeführt werden, zum Beispiel Mitgliedschaften in Sportvereinen oder Unterstützung bei der Jugendarbeit.

Mit einer ansprechend gestalteten Bewerbung steigen die Einstellungschancen. Bedenke, dass viele andere Bewerber und Bewerberinnen ebenfalls an einer Ausbildungsstelle in diesem Betrieb interessiert sein können. Tipp: Kontrolliere vor dem Verschicken ein letztes Mal die Einhaltung von Form und Rechtschreibung!

Der erste Eindruck zählt – deshalb noch der Hinweis auf die große Wirkung der „Kleinigkeiten“ bei einer schriftlichen Bewerbung: Drucke deine Unterlagen im Format DIN A4 aus und füge das Bewerbungsschreiben, den Lebenslauf und Kopien von Zeugnissen und Bescheinigungen in einem Klemmhefter zusammen.

Von der Bewerbung zum Ausbildungsstart

Was passiert eigentlich nach der Bewerbung? Erfahre, was du beachten musst, welche Fakten im Ausbildungsvertrag festgehalten werden müssen und wie lange eigentlich die Probezeit dauert.