Juli 2025

Die Top 5 Fehler in der schulischen Berufsorientierung – und wie Sie sie vermeiden

Lesezeit: 2 Minuten

Eine Gruppe von jungen Leuten in einem Kreis sitzend und sich unterhalten.

Berufsorientierung ist ein zentrales Thema in der Schule – aber oft auch eines, das zwischen Klausuren, Lehrplänen und Ressourcenmangel untergeht. Dabei wünschen sich viele Lehrkräfte: mehr Wirkung, mehr Praxis, mehr Unterstützung. Dieser Beitrag zeigt die fünf häufigsten Stolperfallen – und wie Sie es besser machen können.

❌ Fehler 1: Berufsorientierung nur einmal im Jahr stattfinden lassen

Das Problem:
In vielen Schulen gibt es eine Projektwoche oder einen BO-Tag – und das war’s. Was gut gemeint ist, bleibt oft ohne nachhaltigen Effekt. Schüler:innen nehmen zwar Input mit, vergessen ihn aber schnell wieder im Schulalltag.

Die Lösung:
BO braucht Kontinuität. Statt einer großen Aktion besser viele kleine, z. B.:

  • „Beruf der Woche“ im Klassenraum
  • Monatliche Kurzimpulse im Fachunterricht
  • Regelmäßige Reflexionsaufgaben (z. B. „Wo stehe ich in meinem Entscheidungsprozess?“)
    So entsteht ein roter Faden – und echte Auseinandersetzung mit dem Thema.

❌ Fehler 2: Nur akademische Wege ins Zentrum stellen

Das Problem:
Viele Jugendliche (und auch Eltern) glauben: Nur wer studiert, hat Zukunft. Ausbildungsberufe – gerade im Handel – werden oft unterschätzt oder gar nicht richtig vermittelt.

Die Lösung:
Zeigen Sie Alternativen auf Augenhöhe:

  • Ehemalige Azubis als Gäste einladen
  • Erfolgsgeschichten von Ausbildungswegen präsentieren
  • Gehaltsentwicklung & Karrierechancen in Ausbildungsberufen sichtbar machen
    Der Handel etwa bietet echte Aufstiegschancen – vom Azubi zur Filialleitung ist kein Einzelfall.

❌ Fehler 3: Unternehmen nicht genug einbinden

Das Problem:
Berufe bleiben abstrakt, wenn man sie nur aus Büchern kennt. Viele Schulen haben wenig Kontakt zu (regionalen) Betrieben – dabei sind diese oft offen für Kooperationen.

Die Lösung:
Nutzen Sie das Netzwerk vor Ort! Schon kurze Formate können viel bewirken:

  • 30-Minuten-Sprechstunden mit Ausbilder:innen
  • Digitale Azubi-Sessions im Unterricht
  • „Berufe erleben“-Tage mit realen Aufgaben (z. B. Verkaufssimulation, Schaufenster gestalten)

❌ Fehler 4: Digitale Tools ignorieren

Das Problem:
Die Lebenswelt der Gen Z ist digital – Berufsorientierung in der Schule oft nicht. Flyer und Overheadfolien wirken neben TikTok, Insta & Co schnell veraltet.

Die Lösung:
Digitale Tools und kreative Formate bringen frischen Wind:

  • Bewerbung per Video – mit Reflexion im Anschluss
  • Berufsbilder als Instagram-Posts gestalten lassen
  • Interaktive Berufsorientierungs-Apps einbauen
    Damit holen Sie die Schüler:innen dort ab, wo sie sich ohnehin bewegen.

❌ Fehler 5: Berufsorientierung ohne echte Entscheidungshilfe

Das Problem:
Viele Schüler:innen kennen zwar „Berufe A bis Z“, wissen aber trotzdem nicht, wie sie sich entscheiden sollen. Die Angst, sich falsch zu entscheiden, blockiert.

Die Lösung:
Führen Sie Ihre Schüler:innen durch den Entscheidungsprozess – z. B. mit:

  • Werte-Workshops („Was ist mir wichtig im Beruf?“)
  • Entscheidungsmatrix oder Pro-Kontra-Modellen
  • Feedbackrunden mit Mitschüler:innen und Lehrkräften
    Wichtig: Auch Unsicherheit hat Platz. Berufsorientierung ist kein Schnelltest – sondern ein Prozess.

🧭 Fazit: Kleine Veränderungen, große Wirkung

Viele dieser „Fehler“ entstehen nicht aus Nachlässigkeit – sondern aus Zeitdruck, fehlenden Ressourcen oder fehlender Orientierung. Umso wichtiger ist es, dass Schulen sich gegenseitig unterstützen, voneinander lernen und auf starke Partner setzen.

➡️ Nutzen Sie Plattformen und kostenfreies Downloadmaterialien: Dort finden Sie nicht nur Infos über Berufsbilder im Handel, sondern auch Materialien zur Berufsorientierung und Azubi-Storys, die wirklich inspirieren.

📌 Ihr nächster Schritt?

Vielleicht: Ein kurzes BO-Brainstorming mit Kolleg:innen. Oder der erste Kontakt zu einem (regionalen) Handelsunternehmen. Oder einfach ein neuer Blick auf das Thema Berufsorientierung – mit mehr Mut, mehr Praxis und mehr Nähe zur Realität der Schüler:innen. 🧭

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