Berufsorientierung ist ein zentrales Thema in der Schule – aber oft auch eines, das zwischen Klausuren, Lehrplänen und Ressourcenmangel untergeht. Dabei wünschen sich viele Lehrkräfte: mehr Wirkung, mehr Praxis, mehr Unterstützung. Dieser Beitrag zeigt die fünf häufigsten Stolperfallen – und wie Sie es besser machen können.
❌ Fehler 1: Berufsorientierung nur einmal im Jahr stattfinden lassen
Das Problem:
In vielen Schulen gibt es eine Projektwoche oder einen BO-Tag – und das war’s. Was gut gemeint ist, bleibt oft ohne nachhaltigen Effekt. Schüler:innen nehmen zwar Input mit, vergessen ihn aber schnell wieder im Schulalltag.
Die Lösung:
BO braucht Kontinuität. Statt einer großen Aktion besser viele kleine, z. B.:
- „Beruf der Woche“ im Klassenraum
- Monatliche Kurzimpulse im Fachunterricht
- Regelmäßige Reflexionsaufgaben (z. B. „Wo stehe ich in meinem Entscheidungsprozess?“)
So entsteht ein roter Faden – und echte Auseinandersetzung mit dem Thema.
❌ Fehler 2: Nur akademische Wege ins Zentrum stellen
Das Problem:
Viele Jugendliche (und auch Eltern) glauben: Nur wer studiert, hat Zukunft. Ausbildungsberufe – gerade im Handel – werden oft unterschätzt oder gar nicht richtig vermittelt.
Die Lösung:
Zeigen Sie Alternativen auf Augenhöhe:
- Ehemalige Azubis als Gäste einladen
- Erfolgsgeschichten von Ausbildungswegen präsentieren
- Gehaltsentwicklung & Karrierechancen in Ausbildungsberufen sichtbar machen
Der Handel etwa bietet echte Aufstiegschancen – vom Azubi zur Filialleitung ist kein Einzelfall.
❌ Fehler 3: Unternehmen nicht genug einbinden
Das Problem:
Berufe bleiben abstrakt, wenn man sie nur aus Büchern kennt. Viele Schulen haben wenig Kontakt zu (regionalen) Betrieben – dabei sind diese oft offen für Kooperationen.
Die Lösung:
Nutzen Sie das Netzwerk vor Ort! Schon kurze Formate können viel bewirken:
- 30-Minuten-Sprechstunden mit Ausbilder:innen
- Digitale Azubi-Sessions im Unterricht
- „Berufe erleben“-Tage mit realen Aufgaben (z. B. Verkaufssimulation, Schaufenster gestalten)
❌ Fehler 4: Digitale Tools ignorieren
Das Problem:
Die Lebenswelt der Gen Z ist digital – Berufsorientierung in der Schule oft nicht. Flyer und Overheadfolien wirken neben TikTok, Insta & Co schnell veraltet.
Die Lösung:
Digitale Tools und kreative Formate bringen frischen Wind:
- Bewerbung per Video – mit Reflexion im Anschluss
- Berufsbilder als Instagram-Posts gestalten lassen
- Interaktive Berufsorientierungs-Apps einbauen
Damit holen Sie die Schüler:innen dort ab, wo sie sich ohnehin bewegen.
❌ Fehler 5: Berufsorientierung ohne echte Entscheidungshilfe
Das Problem:
Viele Schüler:innen kennen zwar „Berufe A bis Z“, wissen aber trotzdem nicht, wie sie sich entscheiden sollen. Die Angst, sich falsch zu entscheiden, blockiert.
Die Lösung:
Führen Sie Ihre Schüler:innen durch den Entscheidungsprozess – z. B. mit:
- Werte-Workshops („Was ist mir wichtig im Beruf?“)
- Entscheidungsmatrix oder Pro-Kontra-Modellen
- Feedbackrunden mit Mitschüler:innen und Lehrkräften
Wichtig: Auch Unsicherheit hat Platz. Berufsorientierung ist kein Schnelltest – sondern ein Prozess.
🧭 Fazit: Kleine Veränderungen, große Wirkung
Viele dieser „Fehler“ entstehen nicht aus Nachlässigkeit – sondern aus Zeitdruck, fehlenden Ressourcen oder fehlender Orientierung. Umso wichtiger ist es, dass Schulen sich gegenseitig unterstützen, voneinander lernen und auf starke Partner setzen.
➡️ Nutzen Sie Plattformen und kostenfreies Downloadmaterialien: Dort finden Sie nicht nur Infos über Berufsbilder im Handel, sondern auch Materialien zur Berufsorientierung und Azubi-Storys, die wirklich inspirieren.
📌 Ihr nächster Schritt?
Vielleicht: Ein kurzes BO-Brainstorming mit Kolleg:innen. Oder der erste Kontakt zu einem (regionalen) Handelsunternehmen. Oder einfach ein neuer Blick auf das Thema Berufsorientierung – mit mehr Mut, mehr Praxis und mehr Nähe zur Realität der Schüler:innen. 🧭
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