Studieren gilt oft fälschlicherweise als der Königsweg in die berufliche Zukunft. Doch was tun, wenn du mitten im Studium merkst, dass es sich nicht richtig anfühlt? Wenn du überlegst, abzubrechen, bist du nicht allein – viele Studierende durchlaufen solche Phasen. Es ist wichtig, diese Zweifel ernst zu nehmen und alternative Wege zu prüfen, wie etwa eine Ausbildung oder ein Abiturientenprogramm des Handels. In diesem Blogartikel schauen wir uns an, wie du mit deinen Zweifeln umgehen kannst und was es für Alternativen gibt.
1. Reflektiere deine Zweifel: Was steckt dahinter?
Bevor du eine Entscheidung triffst, solltest du die Ursachen deiner Zweifel genauer analysieren.
- Inhalte
Ist es dein Studiengang, der dir nicht liegt oder das Lernen an sich? Vielleicht brauchst du einen inhaltlichen Wechsel oder einfach mehr praktisches Lernen und Arbeiten.
- Zukunftsperspektiven
Bist du unsicher, ob dir die beruflichen Möglichkeiten wirklich zusagen, die dir dein Studium bietet?
- Motivation
Fühlst du dich im Studium allein gelassen, bist dem Leistungsdruck nicht gewachsen oder fehlt dir einfach der Bezug zu deiner Studienrichtung?
Tipp: Ein Gespräch mit Studienberater:innen kann dir helfen, Klarheit zu finden.
Welche Alternativen gibt es?
Die duale Ausbildung
Eine Berufsausbildung ist eine praxisorientierte Alternative zum Studium. Hier sind einige Vorteile, die sie besonders attraktiv machen.
- Früher Berufseinstieg
Bereits während der Ausbildung bist du im Berufsfeld tätig, sammelst praktische Erfahrungen und wirst frühzeitig in das Arbeitsleben integriert.
- Verkürzung deiner Ausbildung
Was viele nicht wissen: Mit deinem Abitur oder gesammeltem Wissen im Studium kannst du die Ausbildungsdauer einer normalerweise zwei- oder dreijährigen Ausbildung unter Anrechnung deiner Vorbildung deutlich verkürzen. Bei guten Noten in der Ausbildung kann die Ausbildungsdauer „nach hinten raus“ verkürzt werden. Wichtige Informationen dazu haben wir dir in unserem Blog „Ausbildung verkürzen – Schnellstart ins Berufsleben!“zusammengefasst.
- Verdienstmöglichkeiten
Im Gegensatz zum Studium verdienst du während der Ausbildung bereits dein eigenes Geld. Das gibt dir finanzielle Unabhängigkeit und Sicherheit.
- Karrierechancen
Unternehmen sind immer auf der Suche nach gut ausgebildeten Fachkräften. Durch deine praktische Ausbildung hast du sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Wissenswert: Karriere mit Lehre ist im Handel die Regel. 80 Prozent der Führungskräfte im Handel haben ihren beruflichen Werdegang mit einer Ausbildung begonnen.
- Weiterbildungsmöglichkeiten
Auch nach der Ausbildung stehen dir viele Türen offen. So bieten dir viele Unternehmen unternehmenseigene Weiterbildungen an. Außerdem gibt es viele verschiedene Fortbildungen, wie beispielsweise Handelsfachwirt:in, Fachwirt:in im E-Commerce oder Betriebswirt:in. Du kannst dich weiter spezialisieren oder berufsbegleitend ein Studium aufnehmen.
Tipp: Suche in unserer Kategorie Berufe nach einer passenden Ausbildung für dich und entdecke verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten. Hier findest du auch Unternehmen, die deine gewählte Ausbildung anbieten.
Das Abiturientenprogramm – Schnell in Führungsverantwortung
Wenn du richtig schnell Karriere machen möchtest und leistungsbereit bist, könnte ein Abiturientenprogramm des Handels die richtige Wahl sein.
- Bis zu drei Abschlüsse in drei Jahren
Bei einem Abiturientenprogramm des Handels wird eine dreijährige Ausbildung (z.B. Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel oder Kaufmann/Kauffrau im E-Commerce) sehr stark gekürzt und mit einer Fortbildung (z. B. zum Handelsfachwirt / zur Handelsfachwirtin) kombiniert. Zusätzlich kannst du einen Ausbilderschein erwerben. Am Ende bist du eine Führungskraft im Handel und kannst durchstarten.
- Homogene Lerngruppen
Für den Einstieg in ein Abiturientenprogramm des Handels wird eine Hochschulzugangsberechtigung benötigt. In der Regel gehst du nicht auf eine Berufsschule, sondern der schulische Teil wird dir auf einer Bildungseinrichtung des Handels vermittelt.
- Zeitersparnis
Diese Qualifizierungsprogramme Programme sind auf bis zu drei Jahre angelegt und bieten dir eine verkürzte Aus- und Fortbildungszeit.
- Unternehmensbindung
Die Abiturientenprogramme werden von Handelsunternehmen angeboten und so hast du sehr gute Chancen, dass du nach deinem Abschluss direkt übernommen wirst.
Tipp: Informiere dich bei Interesse weiter über die Abiturientenprogramme des Handels und verschiedenen Unternehmen, die diese anbieten hier.
Wie du vorgehen kannst, wenn du wechseln möchtest
Wenn du ernsthaft darüber nachdenkst, dein Studium abzubrechen, gehe systematisch vor.
- Beratungsgespräch
Nutze das Beratungsangebot deiner Hochschule oder der Bundesagentur für Arbeit.
- Praktikum / Minijobs
Wenn du noch unsicher bist, nutze Praktika oder Minijobs während deines Studiums, um Unternehmen kennenzulernen und Berufe auszutesten, um so herauszufinden, was dir wirklich liegt.
- Ausbildungsstellen suchen
Recherchiere aktiv nach Ausbildungsplätzen, die dich interessieren. Unsere Website, die Website von Unternehmen und verschiedene Stellenportale können dir helfen, passende Angebote zu finden.
Fazit: Kein „Plan B“, sondern eine echte Chance
Ein Studienabbruch ist kein Scheitern – es kann der erste Schritt in eine berufliche Zukunft sein, die besser zu dir passt. Eine Ausbildung oder ein Abiturientenprogramm des Handels bietet dir nicht nur die Möglichkeit, schneller ins Berufsleben einzusteigen, sondern auch praktische Erfahrungen zu sammeln und finanziell unabhängig zu werden. Gerade wenn du dich in der Praxis wohler fühlst als in der Theorie, kann dieser Weg der richtige für dich sein.
Mach dir klar: Es gibt viele Wege zum beruflichen Erfolg – das Studium ist nur einer davon.
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